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Neue Therapieansätze für die Behandlung von Lungenfibrose

Dr. Valentina Biasin betont die Bedeutung unterschiedlicher Fibroblasten in der Lungenfibrose und die dadurch entstehende neue Therapiemöglichkeit.



Worum geht es in dieser Studie?

Hier haben wir im Grundsatz gezeigt, dass die Veränderungen, die während der Lungenfibrose in der Lunge stattfinden, von zwei verschiedenen Zelltypen verursacht werden und nicht nur von einem, wie bisher angenommen wurde. Bisher basierte die Wirksamkeit der Therapie darauf, die Menge nur einer Fibroblastenart und damit auch die Bindegewebsbildung zu reduzieren. Diese Studie zeigt, dass in Zukunft auch eine andere Art von Fibroblasten gezielt eingesetzt werden muss, um eine wirksame Therapie gegen Lungenfibrose zu entwickeln.

Was sind die wissenschaftlichen Hintergründe zur Studie?

Bezüglich des wissenschaftlich Hintergrund sind vor allem die Fibroblasten zu erwähnen. Dies sind die wichtigsten Zellen bei einer Lungenfibrose, da sie sich schnell ausbreiten und dabei Bindegewebe produzieren. Was sind Bindegewebe? Das Bindegewebe ist ein dreidimensionales Netz, das das umliegende Gewebe stützt und zusammenhält. Bei der Fibrose wird das Bindegewebe von Zellen im Überschuss gebildet, was das Netz extrem steif macht und die Elastizität des umliegenden Gewebes einschränkt. Die Menge des Bindegewebes führt zu einer Vernarbung im Lungengewebe und schlussendlich zu einer Beeinträchtigung der Lungenfunktion. Bisher wird angenommen, dass nur eine Art von Fibroblasten, die Alpha-Smooth-Muskel positive Zellen, wir nennen sie vereinfacht Zellen A, die Hauptursache der Bindegewebeproduktion darstellen und damit auch als Ursache für die Lungenfibrose gelten. Es gibt jedoch auch eine andere Art von Fibroblasten in der Lunge, die PDGFR-alpha positive Zellen, wir nennen sie hier vereinfacht Zellen B. Derzeit ist uns jedoch nicht bekannt, ob sich diese Zellen B zu Fibroblasten A werden und damit die Bindegewebe weiter erhöhen.

Welche Methoden wurden eingesetzt?

Um dies zu prüfen haben wir für die Studie, Mausmodelle herangezogen. In denen beide Zellen A und B mit Farbe markiert wurden, die Zelle A grün und die Zelle B rot. Darauf wurde in dieses Mausmodell mit den markierten Fibroblasten, Fibrose herbeigeführt. Danach kontrollierten wir, ob sich diese grünen Zellen auch rot verfärben und ob die grünen Zellen Bindegewebe produzieren.

Was waren die wichtigsten Ergebnisse?

Wir haben herausgefunden, dass sich die 2 Fibroblasten während einer Lungenfibrose nicht verändern. Es ist ersichtlich, dass es sich um zwei verschiedene Arten handelt. Die roten Punkte, die Fibroblasten A und die grünen Punkte, die Fibroblasten B, sind total getrennt. Und es gibt fast nie einen gelben Punkt. Dies bedeutet, dass die Zellen B nicht zu Zellen A werden können. Wir haben aber auch herausgefunden, dass die Fibroblasten B, in grün, selbst Kollagen, hier in weiß dargestellt, produzieren können und somit zur Fibrose beitragen.

Wie kann man die Ergebnisse kurz zusammenfassen?

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass nicht nur die Zellen A für die Lungenfibrose verantwortlich sind, sondern auch Zellen B. Diese Studie zeigt auf, dass in Zukunft beide Zellen (A und B) gezielt zur Entwicklung einer wirksamen Therapie eingesetzt werden müssen.