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Auswirkungen von Bindegewebsveränderungen bei Lungenhochdruck

Dr. Katharina Jandl erklärt, wie fibrotische Veränderungen das Bindegewebe beim Lungenhochdruck beeinflussen.



Ich beschäftige mich in meiner Forschung mit der Pulmonale Hypertonie auch Lungenhochdruck genannt. Die Pulmonale Hypertonie ist eine seltene Erkrankung, wenn sie alleine auftritt. Sie tritt jedoch häufig bei Lungenerkrankungen auf, wie der Lungenfibrose oder der chronisch obstruktiven Lungenkrankheit (COPD). Hierbei führt sie immer zu einer Verschlechterung der Erkrankung und zu einer Erhöhung der Mortalität. Daher ist es sehr wichtig, dass man an der Pulmonale Hypertonie forscht.

Was passiert hier genau? Es kommt es zu einer Verdickung der Gefäße, dadurch kommt es zu einem Rückstau der Gefäße und zu einer Belastung des rechten Herzens. Das Herz wird größer und muss mit mehr Schlagkraft schlagen und irgendwann kommt es zum Rechtsherzversagen. Um dies zu verhindern forschen wir hier am Lungenhochdruck. Mein genaues Forschungsgebiet beschäftigt sich mit dem Endothel und dem Bindegewebe des Endothels.

Beim Lungenhochdruck kommt es zu einer Verdickung der Lungengefäße. Die Lungengefäßwand besteht grundsätzlich aus drei Zellschichten. In der innersten Seite des Gefäßes befindet sich das Endothel mit der wichtigen Eigenschaft eine Barriere zwischen dem Blut und all seinen Bestandteilen, Entzündungszellen und Botenstoffen darzustellen. Unterhalb des Endothels befindet sich eine Schicht aus einem ganz speziellen Typ von Bindegewebe, die Basalmembran. Die Basalmembran soll einerseits eine weitere Barriere, und damit Schutz, darstellen, aber auch Struktur und Halt geben. In vielen Erkrankungen ist das Bindegewebe verändert, so auch bei der Pulmonale Hypertonie.

In unseren letzten Studie haben wir herausgefunden, dass die spezielle Bindegewebsschicht unter dem Endothel bei der Pulmonale Hypertonie verdickt ist. Verdickung bedeutet, es befindet sich mehr Bindegewebe unterhalb des Endothels. Daraus kann man schließen, dass das Endothel steifer und die Barrierefunktion gestört ist. Dies haben wir in unsere Studie unetrsucht, ob sich Basalmembran das spezielle Bindegewebe des Endothels bei der Pulmonale Hypertonie verändert hat und was sind die Auswirkungen dieser Veränderung!

Hierbei haben wir verschiedene Methoden verwendet, um dies zu untersuchen. Wir haben ein Screening gemacht, um die einzelnen Komponenten zu untersuchen, ob sich diese verändert haben, oder ob es zu Verschiebung gekommen ist. Zusätzlich haben wir uns auch die Strukturen beobachtet. Was auffällig war, dass bei der Pulmonale Hypertonie die Basalmembranen an manchen Stellen verdickt oder durchlässig waren. Dies bedeutet, dass wir weniger Barrierefunktion an der einen Stelle haben und dadurch ein steiferes Gewebe und ein steiferes Gefäß an anderen Stellen. Wie wirkt sich dies auf die Zellen aus, auch dies haben wir untersucht. Wenn wir verschiedene Komponenten untersuchen, dass die unterschiedlichen Komponenten unterschiedliche Auswirkungen auf das Endothel haben wie z.B. Wachstum und die Barrierefunktion (Durchlässigkeit).

Dies hat für den Patienten große Auswirkungen, sollte sich die Zusammensetzung beim Patienten verändern, verändert sich auch die Funktion des Endothels. daher ist es wichtig, dass man die Basalmembranen weiter untersucht, um für den Patient*innen neue Therapiemöglichkeiten zu identifizieren.