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Grundlagenforschung zeigt komplexe Effekte der Pirfenidontherapie bei Lungenfibrose

Dr. Grazyna Kwapizeswka berichtet über die Auswirkungen von Pirfenidon während der Behandlung von Lungenfibrose und neue Ansätze für Therapieentwicklung.



Warum ist Forschung zu Lungenfibrose wichtig?

Zuerst sollten wir uns fragen, wieso wir uns eigentlich mit Lungenfibrose beschäftigen. Lungenfibrose ist eine tödliche Erkrankung. Bei der Lungenfibrose haben wir eine Narbenbildung innerhalb der Lunge und eine exponentielle Verbreitung von Fibroblasten. Aber auch die Miofibroblasten führen zu einer Ablagerung von Kollagen. Gegenwärtig haben wir nur zwei Medikamente für eine Behandlung, eines davon ist Pirfenidon. Dieses Medikament führt zu einer Verlangsamung der Erkrankung, aber führt zu keiner Heilung. Wir wissen immer noch nicht konkret, welchen Einfluss das Pirfenidon in der Lunge hat. Deswegen haben wir uns in dieser die Frage gestellt, welche Effekte das Pirfenidon auf das Lungengewebe hat.

Was kann Forschung verbessern?

Warum möchten wir eigentlich die Lungenfibrose heilen? Wenn wir in der Lungenfibrose sehr viel Kollagenablagerung haben, können wir dadurch nicht mehr atmen. Folglich wird auch der Gasaustausch gehemmt, und das Blut kann nicht mehr durch die Gefäße führen. Deswegen möchten wir die Effekte in der Lunge verbessern. Ein anderer Grund für die Studie ist, dass dadurch auch besser Therapiemöglichkeiten entwickelt werden, um auch Patientenleben verbessern zu können.

Wie wurde die Studie durchgeführt?

In dieser Studie wurden explantierte Lungen von fibrotischen Patienten*innen herangezogen, welche einmal mit Pirfenidon und einmal ohne Pirfenidon behandelt wurden. Darauf haben wir Teile dieser Lunge genommen und auch Fibroblasten isoliert, daraus haben wir dann die Genexpressionprofile verglichen.

Warum sind diese Untersuchungen notwendig?

Warum ist es so wichtig, eine solche Untersuchung durchzuführen, um zu zeigen, wie komplex eine solche Analyse und die Signalwege tatsächlich ist. Wir haben dann die Genexpression anhand der Gewebestück der Lunge verglichen, wo es viele unterschiedliche Zelltypen gibt. Aber wir haben auch die Genexpression der Fibroblasten verglichen, welche eine reine Zellpopulation darstellt.

Was waren die Ergebnisse?

Wir konnten hierbei herausfinden, dass im Gewebe sehr komplexe Signalwege gibt. Der immunologische Weg spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Auch schien eine Interaktion mit der extrazellulären Matrix auf. Wir haben auch erkannt, dass sich die Fibroblasten viel mit dem Metabolismus beschäftigen und dass das Pirfenidon eine niedrigere Zellteilung der Fibroblasten erwirkt hat.

Was passiert nun mit den Ergebnissen?

Die Wirksamkeit von Pirfenidon ist eine sehr komplexe und dass nicht nur ein Signalweg betroffen ist, sondern mehrere Signalwege. Denn nur dadurch können wir die Erkrankung verlangsamen, um die Lebensqualität der Patienten*innen zu verbessern.

Wir sind erst am Anfang unsere Reise und es noch immer viel zu tun. Aber mit jedem Schritt und jeder Erkenntnis die wir durch die Forschung erlangen, desto bessere Therapiemöglichkeiten könne wir dadurch erlangen.

Wir müssen nun nicht nur die Vermehrung von Fibroblasten blockieren. Sondern auch das die Immunzellen und deren Crosstalk zwischen den unterschiedlichen Zelltypen beeinflusst diesen Prozess, um einen besseren Outcome in dieser tödlichen Erkrankung zu erzielen.